Dem Ruf des Herzens folgen (Charlotte)
Nach Nepal? Wieso? Tja. Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht genau. Es hat mich gerufen. Die Panorama-Kette weißer Berggipfel auf dem ersten Info-Brief. Die Aussicht, etliche Tage am Stück nur draußen zu sein. Ist es das, was mich gelockt hat, dazu verführt hat, mich vor gut einem Jahr zu der Reise anzumelden?!
Was –tief in meinem Inneren– hat mich denn gerufen?!
Der Verstand war glücklich und beruhigt, als er von dem Schulprojekt in Maidane gelesen hat – eine gute Sache! Das Herz war davon natürlich auch berührt.
Heute, einige Tage nach der Reise, sind soooo viele Bilder und auch so viele Töne in meinem Herzen– berühren und bewegen mich: Nebel-Wälder, bunte Vögel und Alpen-Blumenwiesen, karge, weite Passhöhen, eisige Gletschergebirge, schweißbadende und kopfschmerzende Anstrengungen, freundliche Menschen, Hände, die über Baumstammbrücken helfen, Grillenzirpen, Wasserfalltosen, Lachen, stummes berührtes Weinen, Singen, in Ruhe sein.
Von dem Gourmet-Essen aus dem mobilen Feinschmeckerrestaurant war zuvor nirgends die Rede gewesen – vielleicht hatte mein Körper das geahnt?
Und mein Geist? Diese großartige Freiheit! Atemberaubende unendliche Ursprünglichkeit. Anstoßen von Himmel und Erde, Sonne und Mond. Urkraft des Gebirges und des Wassers, Gletscherseen wie Quellen. Gestochen vom Dreizack Shivas in Mutter Erdes Herrlichkeit. Quellen der Kraft, Quellen des Ursprungs. Quellen der Liebe – zwischen den Menschen, den Wesen. Den Brüdern und Schwestern dieser Welt. Oh dhaai, oh didi, ma ekdam khusi cho
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